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Ernährung der Pferde

Glänzendes Fell, feste Hufe, gesunde Haut - das alles ist kein Zufall sondern das Ergebnis einer gesunden und ausgewogenen Pferdeernährung.
Viele Pferdebesitzer sind sich nicht bewusst, welchen Einfluss das Pferdefutter bzw. die Pferdeernährung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Pferdes haben kann. Dabei bildet das Pferdefutter die Basis für fast alle Stoffwechselvorgänge im Körper Ihres Pferdes und versorgt so Ihr Pferd mit allen wichtigen Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen.
Sie haben die Verantwortung für ihr Pferd als Sport- und Freizeitpartner: durch die Wahl des richtigen und artgerechten Pferdefutters bestimmen Sie langfristig die Gesunderhaltung Ihres Pferdes und haben wesentlichen Einfluss auf seine Rittigkeit, Gelehrigkeit, Zuverlässigkeit sowie Motivation und Leistungsfähigkeit.
Lassen Sie sich durch eine unabhängige Futterberatung helfen!

Wasser - nicht zu unterschätzen in der Pferdefütterung

Das wichtigste Nahrungsmittel für Pferde ist sauberes und frisches Wasser!
Je nach Wetterlage und Leistung benötigt ein Pferd ca. 5-12 Liter pro 100kg Lebendgewicht. In den meisten Pferdeställen sind praktische Selbsttränken für die Pferde installiert. Diese müssen unbedingt täglich auf Sauberkeit und auf ihre Funktion hin geprüft werden.
Steht in Ihrem Pferdestall keine Selbsttränke zur Verfügung, dann sollten Sie Wasser in ausreichend großen Trögen anbieten und mindestens einmal am Tag nachfüllen bzw. auswechseln. Auch hier sollten Sie unbedingt auf die Sauberkeit achten.
Grundsätzlich trinken Pferde lieber und oft größere Mengen, wenn sie Wasser aus Bottichen zur Verfügung haben. Hat es den Anschein, dass ein Pferd zu wenig trinkt, kann man seine Lust auf Wasseraufnahme durch Zusätze wie z.B. Apfelsaft erhöhen. Die Unlust zu trinken kann aber auch andere Ursachen haben (-> Leber, Niere, zu viel NaCl, Mangel an entsprechenden Spurenelementen).
Ein Mangel an Wasser kann schnell zu ernsthaften Problemen oder Krankheiten führen.

Frisches Gras auf der Weide – das ursprüngliche Pferdefutter

Was gibt es natürlicheres als ein Pferd auf der Weide? Frisches Gras bzw. Grünfutter sollte alle wichtigen Inhaltsstoffe für eine gesunde Pferdefütterung enthalten und entspricht damit am Besten der Natur des Pferdes.
Aber Achtung: Die Verdauung bzw. Darmflora Ihres Pferdes muss im Frühjahr erst allmählich an das frische Grünfutter gewohnt werden.
Achten Sie darauf, dass ihr Pferd nicht zu schnell zu viel Grünfutter bekommt, da sich daraus Verdauungsprobleme (bis hin zur Kolik) und damit verbundene Stoffwechselkrankheiten ergeben können. Lassen Sie ihr Pferd daher anfangs nur für kurze Zeit grasen (15 Minuten bis 1 Stunde sind ausreichend).
Bei einer ausschließlichen Weideernährung kann es schnell zu Vitamin- und Mineralstoffmangel kommen.

Saftfutter - die gesunde Abwechslung in der Pferdefütterung

Als Saftfutter bezeichnet man frisches Pferdefutter mit einem hohen, natürlichen Wassergehalt wie z.B. Gras oder Rüben bzw. Rübenschnitzel.
Frisches Pferdefutter ist ein ursprünglicher und natürlicher Bestandteil einer gesunden Pferdeernährung. Leider kommt dies in der modernen Pferdehaltung oft zu kurz. Im Exzess kann alles schädlich sein, die Kunst liegt darin, die richtige Dosierung für sein Pferd zu finden (Hufrehe, metabolisches Syndrom, Gewichtsprobleme) Obst und Gemüse – um das Pferd gesund zu belohnen.
Für eine willkommene Abwechslung in der Pferdeernährung sorgen die Saftfutter Obst und Gemüse wie Karotten, Rüben, Äpfel, Birnen und Bananen.
Wie auch wir Menschen findet Ihr Pferd es prima, zwischendurch mit einer Leckerei verwöhnt oder belohnt zu werden. Wenn sie zudem noch gesund ist, steht dem nichts entgegen.
Zu hohe Karotten- oder Äpfelmengen können aber auch zu viele Salze und Säuren ins Spiel bringen. Rübenschnitzel in der Pferdefütterung Rübenschnitzel von der Zuckerrübe sind nicht nur appetitanregend und dienen der Gewichtszunahme, sie sind auch ein sehr faserreiches Futter und reich an leichtverdaulichen und energiespendenden Pektinen.
Im Winter sind Rübenschnitzel als Saftfutter eine willkommene Abwechslung vom Raufaser-Alltag in der Pferdefütterung. Zuckerrüben sind etwas kleiner, man muss daher aufpassen, dass sich die Pferde nicht verschlucken. Bitte daher nur sehr große Rüben ungeschnitten verfüttern und mittlere bis kleine Rüben in mundgerechte Stücke schneiden. Solche Rübenschnitze oder Rübenschnitzel können natürlich auch gut ins Mash beigelegt werden.
Günstiges Saftfutter - die Dickrübe oder Runkelrübe. Ein sehr günstiges Saftfutter ist die Dickrübe, die auch Runkelrübe genannt wird. Eine Dickrübe ist eine große Rübe und wiegt zwischen 2 und 3 Kilo, wobei ihr Energiewert aber so gut wie Null ist. Füttern Sie die Dunkelrübe ihrem Pferd bitte gut gesäubert und unzerkleinert, denn so sorgt sie für jede Menge Beschäftigung und Spaß. Bei zerkleinerten Dukelrüben besteht eher die Gefahr, dass ihr Pferd die Rübenschnitzel zu schnell verschlingt und so das Risiko einer Kolik besteht.
Rote Beete. Auch die Rote Beete eignet sich gut als Saftfutter-Abwechslung. Allerdings: nicht jedes Pferd frisst gerne Rote Beete aber einige sind ganz verrückt darauf. Probieren Sie es doch einfach aus, ob ihr Pferd Rote Beete frisst, denn Rote Beete enthalten in jedem Fall viele Vitamine und sind daher insbesondere im Winter eine wichtige und gesunde Zugabe zum eher Raufaser-lastigen Pferdefutter. Der Stoff, der die Rote Bete so rot macht, ist übrigens das Betanin. Betanin ist nicht nur rot, sondern auch gesund, denn es schützt Zellen und Gefäße.

Raufutter: Heu und Stroh

Raufutter, insbesondere Heu, ist das Grundfutter für Ihr Pferd schlechthin und daher eindeutig die wichtigste Grundlage einer gesunden Pferdeernährung. Dies kann man nicht deutlich genug betonen, denn leider wird das Raufutter heutzutage immer wieder vernachlässigt.
Der besorgte Pferdehalter kümmert sich lieber um andere Futtermittel und räumt diesen oft mehr Priorität ein als dem Raufutter. Aus verschiedenen Gründen wird die Qualität von Heu und Stroh aber leider immer schlechter.
Achten Sie daher unbedingt auf qualitativ hochwertiges Raufutter und überprüfen Sie es regelmäßig.

Als Heu wird allgemein getrocknetes Grünfutter von Weiden und Wiesen bezeichnet. Es sollte mehreren Gräserarten im Gemisch mit Kräutern und Legominosen bestehen. Je nach Erntezeit spricht man vom ersten, zweiten oder dritten Schnitt.
Heu für Pferde sollte mehr als 20% Rohfaser aufweisen. Die beste Erntezeit für Heu als Pferdefutter ist in der ersten Hälfte der Gräserblüte, da dann noch anteilig die Samen enthalten sind, welche als Träger von sekundären Pflanzenstoffen und Spurenelementen wertvoll sind.
Nach der Blüte und der Aussaat der Samen hat das Gras seinen Zweck erfüllt und fängt nun an langsam abzusterben und entwickelt oft knapp über dem Boden braune verwitternde Stellen, die Schimmelpilze (Histamine) enthalten können. Diese wiederum können Allergien und damit verwandte Krankheiten hervorrufen.
Gutes Heu erkennt man an Farbe, Geruch und Griff. Frisch grün bis angenehm aromatisch riechend und weich und zart im Griff ist optimal.
Pferde sind Steppentiere und deswegen ist eine karge und raufaserreiche Nahrungsaufnahme ideal für ihre Verdauung. Nicht allein wird das Calcium-Phosphor Verhältnis durch die Raufaseraufnahme reguliert.
Der Dickdarm, der für die Verdauung des Raufutters verantwortlich ist, regelt den Säure-Basen Haushalt und die Vitaminsynthese. Das Pferd ist eines der wenigen Säugetiere, dass sogar Vitamin C selbst herstellen kann. Besteht also eine gesunde Dickdarmflora (Bakterien) und es wird qualitativ hochwertige Raufaser angeboten, könnte viele Fehlernährungen vermieden werden.
Leider besteht heutzutage jedoch genau in der Artenvielfalt und Qualität des Raufutters sowie der gesunden Dickdarmflora der Pferde häufig ein Problem.
Als grobe Faustregel für die richtige Futtermenge an Heu kann man folgendes sagen: Ihr Pferd sollte täglich soviel Heu bekommen, dass es ca. 5 Stunden Zeit zum Fressen hat. Füttern Sie Ihrem Pferd täglich mindestens 1,5 kg Heu pro 100kg Körpergewicht pro Tag. Ein durchschnittliches 500kg-Pferd benötigt also mindestens 7,5kg Heu am Tag.
Es kann sein, dass Ihr Pferd durch das Heu einen kleinen Heubauch bekommt. Dies bedeutet aber nicht, dass Ihr Pferd wirklich Übergewicht hat. In der freien Wildbahn ist das eine ganz normale Angelegenheit: hier haben fast alle Pferde einen Heubauch. Ein Pferd mit Heubauch ist allemal gesünder als ein Pferd das aufgrund einer schlechten Verdauung wegen zu geringer Menge Heu zu Koliken neigt.
Hinweis: Wie allgemein bekannt sollte Raufaser vor Kraftfutter gefüttert werden. Durch das Kauen der Raufaser wird die Bauchspeicheldrüse zu erhöhter Enzymbildung (z.B. Amylasen) angeregt, die wiederum für die Verdauung des Kraftfutters im Dünndarm verantwortlich sind.
Umso besser das Kraftfutter im Dünndarm verdaut wird, umso entlasteter ist der darauffolgende Dickdarm und kann sich ganz auf seine Aufgabe der Raufaserverdauung - Vitaminsynthese, Säure-Basenhaushalt-Regelung - konzentrieren.
Achtung: manche Stallbesitzer füttern leider immer wieder verschimmeltes Heu oder Heu von verschimmelten Heu-Ballen bei denen nur die schwarzen Stellen entfernt wurden. Es ist aber leider immer der ganze Heu-Ballen mit dem Pilz infiziert und das Heu darf daher nicht mehr für die Pferdefütterung verwendet werden!
Bitte wehren Sie sich, wenn Sie sehen, dass solches verschimmeltes Heu Ihrem Pferd verfüttert wird. Dies ist wirklich wichtig, denn sonst laufen Sie Gefahr, dass Ihr Pferd durch das verschimmelte Heu zu einem chronischen Huster werden kann.

Die verschiedenen Stroharten, wie z.B. Hafer-, Gerste- oder Weizenstroh, zeichnen sich durch geringen Eiweiß aber hohen Raufasergehalt mit einer geringen Verdaulichkeit aus. Gerade deshalb ist Stroh neben dem Heu ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Pferdeernährung. Unter anderem kann Stroh eine wertvolle Quelle für Mineralstoffe sein. Hervorzuheben ist hier z.B. der Zink-Gehalt im Haferstroh. Aufgeschlossenes Stroh kann einen Teil der Raufaserfütterung übernehmen. Sowie auch Heu dient das Stroh der Beschäftigung und vor allem dem Erhalt physiologischer Bedingungen im Dickdarm.
Schon vor 100 Jahren war der Vorteil von gehäckseltem Stroh im Kraftfutter bekannt. Bzgl. Einspeichelung gelten die gleichen Vorteile wie bei der Heufütterung.

Heulage und Silage richtig Füttern

Weitere Raufutterarten für Pferde sind die Heulage und die Silage, auf deren Verwendung in der Pferdefütterung wir im Folgenden eingehen möchten. Heulage steht zwischen Heu und Silage: Grünfutterkonservate mit zwischen 55% und 80% Trockensubstanz.
Je höher die Trockensubstanz, desto wertvoller ist das Heulage-Futter für das Pferd. Silagen Auch Silagen (durch Milchsäuregärung konserviertes Grünfutter) zählen zum Raufutter. Das geschnittene Gras wird zerkleinert und luftdicht verpackt, wodurch die Milchsäuregärung in Gang gesetzt wird. Die Gärung hält so lange an, bis der Sauerstoff innerhalb des luftdichten Silageballens verbraucht ist.
Achten Sie darauf, dass die Silage von guter Qualität ist (darf z.B. nicht nach Essigsäure riechen) und gewissenhaft gelagert wurde. Ein angebrochener Silageballen sollte unbedingt innerhalb weniger Tage verfüttert werden. Allerdings sind Silagen nicht für jeden Pferde-Magen geeignet, da sie leicht zu einer Übersäuerung führen können und Histamine mit sich tragen (Allergie-Gefahr).
In jedem Fall müssen Sie ihr Pferd langsam an die Silage gewöhnen. Steht frisches Grünfutter oder trockene Raufaser zur Verfügung, dann ist dieses aus meiner Sicht sicherlich der Silage vorzuziehen.

Kraftfutter - das Basisfutter

Unter Kraftfutter versteht man in der Regel: Hafer, Gerste, Mais, Müslis und Pellets. Von den reinen Getreide-Kraftfuttern ist Hafer immer noch das populärste.
Bei Müslis und Pellets ist abzuwägen, welchen Ansprüchen man damit genügen will. Gerste und Mais liefern einen hohen Anteil an Energie, leider aber gepaart mit einem hohen Anteil an Stärke, die unbehandelt zu Verdauungsproblemen und verminderter Dickdarm-Funktion führen kann.
Generell gilt: je weniger Kraftfutter ich meinem Pferd als Pferdefutter zufüge, umso vorteilhafter ist dies für die Gesunderhaltung des Pferdes. Darunter darf aber die Mineralisierung und Vitaminisierung nicht leiden.

Vitamin- und Mineralfutter

Unter Vitamin- und Mineralfutter versteht man alle Vitamine und Spurenelemente, Ultraspurenelemente und Mengenelemente. Alle diese agieren miteinander um den Körper gesund zu erhalten.
Am Beispiel der Spezialrasse (wie z.B. dem Islandpferd) haben wir gesehen, dass ein Versorgungsmangel bei den Spurenelementen Zink, Kupfer, Selen und Mangan zu allgemeinen Hautproblemen bis hin zum Ekzem führen kann. Ebenso kann man Mäkeligkeit, Muskelverspannungen, Unausgeglichenheit sowie Leistungsabfall mit Nährstoffmangel in Verbindung bringen.

Die Annahme, dass eine ganztägige oder ganzjährige Robusthaltung auf der Weide (Gras und Heu) für die Ernährung des Pferdes ausreicht, ist nicht ganz richtig. Die durchschnittliche Weide beherbergt kaum noch natürliche Nährstoffträger, wie z.B. Kräuter. Die Böden sind oft überdüngt oder untersorgt bzw. übernutzt. Dementsprechend verhält sich auch die Heuernte.
Folgende Probleme können durch Ernährungsmängel hervorgerufen werden:


- Reproduktionsstörungen
- Fellwechselprobleme
- Nervosität
- Störungen im Muskelstoffwechsel
- schlechter Hufwachstum
- Allergien.

Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten dem Pferd während einer Weidehaltung sowie natürlich auch während der Aufstallung Mineralien zusätzlich angeboten werden. Das kann über Kraftfuttermengen, wie z.B. mineralisierte Müslis, geschehen oder über separate Mineralfuttergaben.
Dabei kommt darauf an, dass die Spurenelemente möglichst in natürlicher (organischer) Form und nicht künstlich hergestellter (anorganischer) Form angeboten werden. Dadurch ist die Verwertbarkeit der Spurenelemente optimal gewährleistet. Jedes Spurenelement braucht ein Vitamin, um optimal verwertet werden zu können. Bekanntlich wird Vitamin E mit dem Spurenelement Selen zusammen gefüttert, Selen wiederum benötigt Zink und Kupfer sowie deren dazugehörige Vitamine.

Leinsamen für Ihr Pferd richtig füttern

Mit Leinsamen kann eine positive Wirkung für das Fell und die Verdauung erreicht werden. Leinsamen wirkt positiv beruhigend auf die Magen-Darm-Schleimhäute sprich die Verdauung des Pferdes.
Gerne kann man es gelegentlich als zusätzliche Kraftfutteraufwertung verfüttern. Dabei gilt zu unterscheiden, zu welchem Zweck. Durch die positive Unterstützung der Magendarm-Schleimhäute kann die Nährstoffaufnahme begünstigt werden.
Im Fellwechsel hat Ihr Pferd einen erhöhten Nährstoffbedarf. Gerade deswegen wird Leinsamen gerne im Fellwechsel gefüttert. Leinsamen enthalten viel wertvolle Öle, Linolsäure sowie Eiweiß, Schleimstoffe und Selen. Allerdings enthält der dunkle Leinsamen auch blausäurehaltige Glykoside, die durch die Aktivität des Enzyms Linase Blausäure abgeben und daher giftig für ihr Pferd werden können.
Daher sollten Sie täglich nur bis zu 100 Gramm Leinsamen ungekocht verfüttern. Wollen Sie größere Mengen verfüttern, sollten die Leinsamen kurz (min 10 Minuten) gekocht werden: Leinsamen ins kochende Wasser geben und wenige Minuten köcheln lassen. Denn durch die Hitze beim Kochen wird die Linase unschädlicher gemacht.
Es gibt allerdings eine gute Alternative zu dunklem Leinsamen: den Goldleinsamen oder hellen Leinsamen. Dieser enthält weniger Blausäure. Im besten Falle ist er schon angeritzt (aufgebrochen) zu erhalten, dann ist kein Erhitzen nötig und Schleimbildung erfolgt erst dort, wo sie erwünscht ist: im Magen-Darm Trakt und nicht schon im Schlund.
Für eine optimale Verwertung kann man die Leinsamen vor der Fütterung über Nacht einweichen. Auch ein Schroten der Leinsamen ist möglich, damit die Leinsamen samt der wertvollen Inhaltsstoffe von Ihrem Pferd optimal verdaut werden können.

Ingwer für Ihr Pferd - natürlich Gesund

Wie auch beim Menschen wird Ingwer als Heilmittel in der Pferdefütterung immer beliebter. Ingwer soll insbesondere schmerz- und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen - dies gilt bei der richtigen Anwendung auch bei Pferden.
Neben seiner schmerz- und entzündungshemmenden Wirkungsweise, hat Ingwer bei Pferden aber auch einen positiven, d. h. anregenden Effekt auf die Produktion von Magensaft, Speichel und Gallenflüssigkeit.
Im Gegensatz zu einigen herkömmlichen Medikamenten ist Ingwer als reines Naturprodukt im Allgemeinen gut verträglich und lässt sich daher auch über einen längeren Zeitraum in der täglichen Fütterung einsetzen.
Aber Achtung: bei einer sehr hohen Dosierung von Ingwer über einen längeren Zeitraum werden auch Fälle von Magenschleimhaut-Reizungen und Koliken bei Pferden berichtet.
Wieviel Ingwer im Pferdefutter ist gesund? Die ideale Dosierung von Ingwer für Pferde ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig belegt, man geht aber davon aus, dass ca. 3 g Ingwer pro 100 Kg Lebendgewicht des Pferdes in dem meisten Fällen den besten Effekt haben.
Der verantwortungsvolle Pferdebesitzer führt sein Pferd allmählich an den Ingwer heran! Fangen Sie am besten mit der Zufütterung von ca. 2 - 5 g Ingwer an und steigern Sie die Dosis kontinuierlich um einige Gramm pro Tag. In dieser Zeit sollten Sie ihr Pferd sehr genau beobachten, um sicherzugehen, dass ihr Pferd die Gabe von Ingwer gut verträgt.
Die beste Darreichungsform ist in der Regel der gemahlene Ingwer, den Sie am besten dem Pferdefutter beimischen (z.B. Zugabe zu eingeweichten Heucobs). Bei Akzeptanzproblemen bietet sich die Gabe von Ingwer als Grobschnitt an, da der Ingwer-Grobschnitt weniger scharf im Geruch und Geschmack ist.
Frischer Ingwer hat sich in der Pferdefütterung dagegen als wenig praxistauglich erwiesen. Auch bei einer Behandlung mit Ingwer gilt: Experimentieren Sie bei ernsthaften Beschwerden Ihres Pferdes nie auf eigene Faust herum sondern stimmen Sie sich vor der Gabe von Ingwer mit Ihrem Tierheilpraktiker / Tierarzt ab. Zudem sollten etwaige Wechselwirkungen von Ingwer mit anderen Behandlungen ihres Pferdes mit dem THP / Arzt besprochen werden.

Kräuter als Zusatz im Pferdefutter

Auch Kräuter sind ein wichtiger Bestandteil in der Pferdeernährung. Durch die Übersäuerung der Böden durch phosphorhaltigen Dünger in der industrialisierten Landwirtschaft ist die Artenvielfalt und der Anteil der Kräuter auf Weiden und Wiesen stark zurückgegangen.
Die Zugabe von Kräutern zum täglichen Pferdefutter ist daher sinnvoll und entspricht den natürlichen Bedürfnissen des Pferdes. Kräuter enthalten vor allen Dingen seltene, wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, die u.a. antimikrobiell, zellschützend und vitalisierend auf den Organismus ihres Pferdes wirken können.
Die folgenden Kräuter können die Gesundheit Ihres Pferdes fördern: Bärlauch, Löwenzahn, Brennessel, Labkraut, Hagebutte, Goldrute, Ringelblume, Fenchel, Weißdorn, usw.
Dagegen sind die folgenden Kräuter giftig für Ihr Pferd und dürfen nicht gefüttert werden: Gundermann, Stechapfel, Osterluzei, Giftlattich, Eisenhut, Besenginster, Bingelkraut, Kreuzkraut, Tollkirsche, Nachtschatten, Fingerhut, usw.

Mash als leicht verdauliches Ergänzungsfutter

Es gibt viele gute Gründe ihrem Pferd Mash als Ergänzungsfutter zu füttern: bei Kolik anfälligen Pferden (bzw. generell bei Darmbeschwerden), als spezielles Diätfutter, als warme Mahlzeit für ihr Pferd im Winter oder einfach als Belohnung zwischendurch.
Mash ist allgemein als appetit- und verdauungsförderndes Futtermittel bekannt. Mash ist eine Sammelbezeichnung für Pferde-Ergänzungsfutter auf Basis von Weizenkleie, welches aufgequollen als warmer Brei gefüttert wird. Meistens werden dem Mash auch andere gesunde Zutaten wie Leinsamen, Apfel- oder Karottenstückchen, Haferflocken etc. zugegeben. Mash ist kein vollwertiges Futtermittel sondern eher eine Ergänzung für zwischendurch.
Da Mash sehr leicht verdaulich ist und auch die Verdauung anregt, wird es oft eingesetzt, um kranke und schwache Pferde aufzubauen. Mash ist aber auch ideal um ihr Pferd nach einem anstrengenden Turnier, Training oder umfangreichen Ausritt zu stärken und mit neuer Energie zu versorgen.
Mash ist auch für alte Pferde als Ergänzungsfutter gut geeignet, da der hohe Gehalt an Rohfaser im Gegensatz um Heu ohne Kauprobleme aufgenommen werden kann. Bei der Fütterung muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Mash ausreichend abgekühlt ist, damit sich ihr Pferd nicht daran verbrennt. Lassen Sie das Mash ruhig für einige Minuten quellen und dabei abkühlen.
Manche Pferde mögen Mash lieber lauwarm, mache lieber vollständig erkaltet. Das hängt ganz von den Vorlieben ihres Pferdes ab. Gleiches gilt für die Menge des Wassers im Mash, auch hier sind die Vorlieben individuell.
Der Einfluss von Mash auf die Verdauung ihres Pferdes Durch ihre raue Struktur und den Rohfasergehalt regte die Kleie des Mash die Darmtätigkeit im Dickdarm an, wodurch die Produktion von Vitamin B, Vitamin C und Vitamin K im Darm erhöht wird. Zudem enthalten die Kornhüllen der Weizenkleie eine im Vergleich zum restlichen Korn erhöhte Konzentration an Mineralstoffen wie Phosphor, Magnesium, Kalium, Selen, Eisen, Zink und Kupfer.
Aber Achtung - die Fütterung von Mash sollte man nicht übertreiben: Da der Phosphorgehalt in der Weizenkleie den Gehalt an Calcium im Mash um das ca 7-fache übersteigt, kann bei einer zu häufigen Fütterung von Mash das Phosphor-Calcium Verhältnis gestört werden. Dies kann zu einer Freisetzung von Calcium aus den Knochen in die Blutbahn führen kann, um das Verhältnis im Blut aufrecht zu erhalten.
Wenn Sie ihrem Pferd also mehr als 1 bis 2 mal die Woche Mash geben, so ist dringend auf die Zufütterung eines calciumreichen Mineralfutters zu achten. Eng verwand mit dem hohen Phosphorgehalt in der Weizenkleie des Mash ist das Phytin, welches die Aufnahme von Zink im Darm hemmen kann. Bei einer übermäßigen Fütterung von Mash kann daher auch ein Zinkmangel auftreten.

Die richtige Lagerung von Pferdefutter

Achten Sie unbedingt auf eine korrekte Lagerung ihres Pferdefutters, damit sie es nicht aus Versehen verdorben verfüttern. Viele Pferde erhalten individuelles Zusatzfutter, wie bestimmte Kraftfutter-Arten oder Minaralfutter, welches direkt im Stall gelagert wird.
Damit Ihr Pferd in den vollen Genuss von hochwertigem Futter kommt, sollten Sie folgendes beachten - dies gilt sowohl für Raufaser als auch Kraftfutter:
- Das Pferdefutter niemals offen lagern, sondern vor Dreck und Staub schützen.
- Bitte bewahren Sie das Pferdefutter vor Mäusen und Ratten geschützt auf. Verunreinigungen durch Kot von Mäusen sind nicht nur unappetitlich sondern auch ungesund für Ihr Pferd.
- Das Futter unbedingt trocken lagern und vor Feuchtigkeit schützen, da es sonst schnell anfängt zu schimmeln.
- Auch starke Temperaturschwankung oder direkte Sonneneinstrahlung müssen vermieden werden. Insbesondere die wichtigen Inhaltsstoffe des Pferdefutters wie Vitamine und Zusatzstoffe gehen sonst schnell kaputt.

Für die Lagerung von Kraftfutter besorgen sie sich am besten aus dem Baumarkt eine feste Plastiktonne mit verschließbarem Deckel. Wenn der Deckel gut abdichtet und verriegelt werden kann, dann haben auch die Mäuse keine Chance. Heu sollte trocken und vor Lichteinstrahlung geschützt gelagert werden.

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